Enzyklopädie

Im Folgenden möchten wir Ihnen kurz die Berufsbilder skizzieren, die unmittelbar mit den Angeboten und Leistungen von Bohemian Dragomans im Zusammenhang stehen.

Zuerst natürlich der Übersetzer, der Sprachmittler, der fixierten, also schriftlichen Text, überträgt.

Die Aufgaben des Korrektors und des Lektors bestehen darin, dass sie jeweils in unterschiedlichem Umfang die erstellte Übersetzung bearbeiten.

Die folgenden Ausführungen stellen die drei Berufe und ihren Tätigkeitsbereich im Detail dar.

Übersetzer – Übersetzungen

Den Beruf des Übersetzers gibt es schon seit mehreren Jahrtausenden. Teilweise wurden Übersetzungen durchgehend überliefert, andere wurden bei Ausgrabungen oder auf andere Art und Weise entdeckt. Die genaue Geschichte der Übersetzung ist nur fragmentartig bekannt. Zu den alten erhaltenen Übersetzungen zählen die religiösen Übersetzungen wie die sogenannte Septuaginta. Die Septuaginta (altgriechisch) ist die älteste durchgehende Übersetzung der Hebräischen Bibel. Der Übersetzer benötigte damals wie heute ausgezeichnete Kenntnisse der eigenen und der jeweiligen Fremdsprache sowie Wissen und Verständnis für die Kultur und Geschichte des betreffenden Landes. Der Übersetzer sollte über ein ausgeprägtes Sprachgefühl verfügen und in den landestypischen Kommunikationsmustern und -techniken bewandert sein. Die Berufsbezeichnung Übersetzer ist in Deutschland und in Österreich gesetzlich nicht geschützt und darf ohne entsprechende Prüfungen geführt werden. Ausnahmen bilden Bezeichnungen wie „staatlich geprüfter Übersetzer“, „öffentlich bestellter und beeidigter Übersetzer“ und „allgemein beeidigter Übersetzer“. Diese Bezeichnungen dürfen nur nach entsprechenden Abschlüssen oder Zulassungen geführt werden. Die Ausbildung zum Übersetzer ist landesrechtlich geregelt, befindet sich aber aufgrund des Bologna-Prozesses im Umbruch. An Universitäten und Fachhochschulen kann man z. B. Diplom-Übersetzer und Diplom-Fachübersetzer Studiengänge belegen. In Österreich erfolgt die Ausbildung an den Universitäten Wien, Graz oder Innsbruck. Nach Abschluss der Ausbildung kann man für große Firmen, Organisationen, Verwaltungseinrichtungen, Übersetzungsbüros oder freiberuflich tätig sein. Viele spezialisieren sich nach kurzer Zeit zum Fach- oder Literaturübersetzer, wobei sich die Fachübersetzer wiederum auf bestimmte Fachgebiete wie z. B. Finanzen, Politik, Technik, Wirtschaft, Wissenschaft oder Urkundenübersetzung spezialisieren.

Lektor – Korrektur lesen – Proofreading / Lektorat

Die Berufsbezeichnung Lektor stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Leser“ bzw. „Vorleser“. Die Aufgaben, die ein Lektor in einem Verlag, einer Werbeagentur oder einer Übersetzungsagentur wahrnimmt, sind vielfältig. Er prüft eingegangene Manuskripte, ob sie für eine Veröffentlichung geeignet sind, und überarbeitet sie in enger Zusammenarbeit mit dem Autor. Der Lektor kontrolliert Grammatik, Rechtschreibung, Interpunktion, Inhalt und Stil. Er überprüft Zahlen, Namen und geschichtliche Details, die im Manuskript vorkommen, sorgt für einen einheitlichen Sprachstil und kontrolliert die zeitliche und logische Schlüssigkeit des Textes. Neben diesen manuskriptbezogenen Tätigkeiten hält er auch Kontakt zu Verlagen von Literaturzeitschriften, Agenturen und Buchverlagen und beobachtet den literarischen Markt. Meist verfügt ein Lektor über ein Hochschulstudium im Bereich der Sprachen oder der Geisteswissenschaften. In wissenschaftlichen Fachverlagen kommen im Lektorat meist ausgebildete Wissenschaftler des betreffenden Wissensgebietes zum Einsatz. Viele Lektoren sind auch auf eine bestimmte Art von Texten spezialisiert wie Werbetexte, wissenschaftliche Fachtexte oder Diplom- und Studienarbeiten. Für Lektoren sind ein umfassendes Allgemeinwissen sowie gute Fremdsprachenkenntnisse Voraussetzung. Es gibt zahlreiche Weiterbildungsangebote für Lektoren. Wichtig ist ständige Fortbildung im Bereich der sprachlichen Fachkenntnisse und in jenem wissenschaftlichen Fachgebiet, in dem der Lektor tätig ist. Lektoren arbeiten aber auch in verwandten Gebieten wie z. B. Grafik- und Marketingbereich.

Korrektor – Korrektorin- DTP Review / Korrektorat

Der Begriff Korrektor hat seinen sprachlichen Ursprung im Lateinischen und bedeutet soviel wie Verbesserer. Um als Korrektor/Korrektorin tätig sein zu können, ist entweder ein sprachwissenschaftliches Studium, das Studium des für den jeweiligen Text erforderlichen Spezialgebiets oder eine Ausbildung in den Bereichen Druck, Druckweiterverarbeitung, Medienvorstufe oder Medienproduktion notwendig. Der Korrektor gewährleistet die Einhaltung der aktuellen amtlichen Regelung der Rechtschreibung sowie der richtigen Zeichensetzung, Grammatik und Typografie. Zur Kennzeichnung von Fehlern oder Änderungen verwendet er Korrekturzeichen (DIN 16 511), die z. B. im Duden aufgeführt und erläutert werden. Nach Absprache mit dem Dienstgeber werden die Änderungen manchmal auch direkt am Bildschirm, d. h. in der Datei, durchgeführt. Der Korrektor greift – im Gegensatz zum Lektor – weder in den Stil noch in den Inhalt eines Textes ein. Korrektoren/Korrektorinnen sind in Zeitungs-, Buch- oder Zeitschriftenverlagen sowie in Druckereien oder bei Online-Medien tätig. In Druckereien wird der Korrektor der Satzabteilung zugerechnet. In größeren Betrieben wird meist eine eigene Abteilung – ein Korrektorat unterhalten; diese Abteilung zählt zur Druckvorstufe. Der Korrektor gehört verlagsorganisatorisch zum Satz und nicht zur Redaktion.